Lange Standzeit / schlechte Kompressionswerte!

Wenn ein Motor lange stand, läuft das Öl der Zylinderwände ab. Der Ölfilm aber stellt die Kompression, also Abdichtung des Verdichtungsdrucks nach unten sicher. Fehlt dieser Ölfilm so fehlt auch automatisch die Abdichtung und als Folge gehen die Kompressionswerte nach unten. Dies kann leicht als Schaden verstanden werden - muss es aber nicht sein. Jetzt gilt es nur dafür zu sorgen dass die Zylinderlaufbahn wieder mit Ölversorgt ist und anschließend nochmal eine Kompressionsmessung durchgeführt wird. Jetz sollten die Kompressionswerte passen.

Wenn immer noch nicht dann gilt es mittels Druchverlustmessung festzustellen wo denn der Druck verloren geht. Bei Arbeits-OT (Kolben exakt im oberen Totpunkt bei geschlossenen Ventilen) Druckluft in den Brennraum geben (Achtung, bei unsachgemäßer Handhabung besteht Verletzungsgefahr - keinen Schraubenschlüssel auf dem Kurbelwellenstumpf stecken lassen, der könnte zum Geschoss werden !) und horchen wo der Druck entweicht. Geräusch aus dem Ansaugtrackt = undichtes Einlassventil, Geräusch aus dem Krümmer/Auspuff = undichtes Auslassventil.

Geräusche aus der Motorentlüftung = Kolben/Kolbenring/Zylinderlaufbahn defekt. Oder es blubbert aus dem Kühler = Zylinderkopfdichtung defekt: Hier muss einfach nur die Kopfdichtung erneuert werden, den Kopf planen und die Ventile auf Dichtheit prüfen und dann den Motor fahren. Möchte man noch eins drauflegen, wird der Zylinderblock demontiert und neue Kolbenringe in Verbindung mit dem Flexhonen der Zylinderlaufflächen eingesetzt. Wird an den Ventilen nichts gemacht - 

dann fahren Sie ein Stück und erst dann kontrollieren Sie das Ventilspiel erneut. Ölkohle nimmt Feuchtigkeit auf mit der Zeit und quillt. Hat man nun Ölkohle auf den Auslassventilen und diese quillt auf, stellt man evtl. ein erhöhtes Ventilspiel fest. Wird dies nun korrigiert und wird bei der ersten Fahrt nun die Ölkohle wieder eingehämmert resultiert daraus ein zu enges, gefährliches Ventilspiel.